Heiliger Alfons Maria von Liguori: Ein Leben im Dienst der Menschlichkeit

Am 1. August gedenken wir des Todes von Alfons Maria von Liguori, dem Gründer der Redemptoristen und einem der bedeutendsten Theologen und Kirchenlehrer der Neuzeit. Sein Vermächtnis, das bis heute tief in der katholischen Kirche verwurzelt ist, inspiriert weiterhin Gläubige und Geistliche auf der ganzen Welt.

Ein Leben für die Armen und Verlassenen

Geboren 1696 in Marianella bei Neapel, führte Alfons ein Leben, das von tiefer Spiritualität und einem unermüdlichen Einsatz für die Armen geprägt war. Als junger Mann erlangte er den Doktortitel in Zivil- und Kirchenrecht und wurde bereits mit 16 Jahren Anwalt. Nach einer desillusionierenden Erfahrung vor Gericht entschied er sich, der Welt den Rücken zu kehren und sein Leben ganz Gott zu widmen.

Alfons’ Mission war klar: Er wollte denen helfen, die am meisten bedürftig waren – den Armen, Kranken und Verlassenen. Er besuchte Krankenhäuser, kümmerte sich um unheilbar Kranke und arbeitete unter armen Ziegenhirten. Diese tiefe Hingabe führte zur Gründung der Kongregation des Heiligsten Erlösers (Redemptoristen) im Jahr 1732, die bis heute in seinem Geiste wirkt.

Der Schutzpatron der Moraltheologen

Alfons’ theologisches Werk, insbesondere seine Schriften zur Moraltheologie, machten ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der katholischen Kirche. Papst Pius XII. erklärte ihn 1950 zum Schutzpatron der Moraltheologen und Beichtväter. Alfons’ Ansatz war geprägt von einem tiefen Verständnis für die menschliche Schwäche und einer unerschütterlichen Hoffnung auf die Gnade Gottes. In einer Zeit, die von einer strengen Gesetzeslehre dominiert war, betonte er die Barmherzigkeit und das Mitgefühl Gottes. Wie es in Römer 5,20 steht: „Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade übergroß geworden.“

Gewissensbildung als zentrale Aufgabe

Ein zentraler Aspekt von Alfons’ Lehre ist die Bildung des Gewissens. Er erkannte, dass das Gewissen der Ort ist, an dem der Mensch Gottes Ruf am unmittelbarsten vernimmt. In einer Welt, die oft von Korruption, Ungerechtigkeit und Gewalt geprägt ist, ruft Alfons uns dazu auf, unser Gewissen zu schulen und uns aktiv gegen das Böse zu stellen. Wie es in Deuteronomium 30,19 heißt: „Ich nehme heute Himmel und Erde als Zeugen gegen euch: Leben und Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch; wähle das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen.“

Die Relevanz seiner Botschaft heute

Die Lehren von Alfons sind heute relevanter denn je. In einer Zeit, in der moralische Werte oft vernachlässigt werden und die Menschlichkeit bedroht ist, ermutigt er uns, nicht gleichgültig zu sein. Seine Aufforderung zur Bildung eines kritischen Gewissens und zur Verteidigung der Menschenwürde bleibt ein kraftvoller Appell an die moderne Gesellschaft.

Ein Vorbild für die Mission

In diesem Jahr, das der Ausbildung für die Mission gewidmet ist, erinnert uns der Generalobere der Redemptoristen, P. Rogério Gomes, an Alfons’ unermüdlichen Einsatz für die Ausbildung und Mission. Alfons’ tiefes theologisches und spirituelles Wissen half ihm, die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten und den Menschen die unermessliche Liebe Gottes näherzubringen.

Möge der heilige Alfons Maria von Liguori uns weiterhin inspirieren und uns helfen, den Weg der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe zu gehen. Mögen wir in seinem Geiste handeln und die frohe Botschaft des Evangeliums in die Welt tragen.

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