Pater Jack stellt sich vor

Ich bin Pater Yakobus Umbu Warata, genannt Pater Jack. Ich wurde am 6. Juni 1979 als sechstes von sieben Kindern auf der Insel Sumba geboren. Von 1986 bis 1992 besuchte ich eine Grundschule in meinem Dorf, von 1992 bis 1998 dann die Mittelschule und das Gymnasium Anda Luri Waingapu in Ost-Sumba, wo ich 1998 Abitur machte. Während dieser Zeit wohnte ich im Internat Pada Dita.

Meine Mutter war Lehrerin im Fach evangelische Religion, mein Vater war Beamter. Nachdem meine Eltern geheiratet hatten, brachten sie 1969 das erste Kind zur Welt und es wurde katholisch getauft. Im Jahr 1984 wurde meine Mutter in die katholische Kirche aufgenommen. Wir waren als Kinder sehr stark in den Haushalt eingebunden: Wasser holen, Tiere, v.a. die Wasserbüffel füttern. Wenn die Hähne krähten (ca. um 04.00 Uhr), mussten wir aufstehen, denn eine Armbanduhr hatten wir noch nicht. Schon morgens vor Schulbeginn waren wir auf den Beinen. Meine Eltern haben uns trotz vieler Schwierigkeiten gut erzogen und stets gesagt, dass Bildung wichtig sei. „Ihr könnt euer Leben ändern, wenn ihr gute Schulen besucht“ sagten sie immer. 2016 starb mein Vater im Alter von 74 Jahren. 2021 starb meine Mutter nach 24-jähriger Erblindung im Alter von 74 Jahren. Meine Geschwister leben und arbeiten auf der Insel Papua bzw. auf der Insel Sumba und ich habe 13 Nichten und Neffen.

Meine Berufung als Redemptorist

Weil ich mich zum Priestertum berufen fühlte, bewarb ich mich um Aufnahme in den Redemptoristenorden. Ich habe das Vorbereitungsjahr in West-Java und im Noviziat in West- Sumba verbracht. Dort legte ich im Jahr 2000 die erste Profess ab. Nach dem Studium an der Theologischen Fakultät Wedhabakti Jogjakarta wurde ich am 27. September 2007 durch den Bischof Kherubim Pareira SVD zum Priester geweiht. Während meines Studiums in Sang Penebus war ich schon Ökonom für die Fratres tätig. Die ersten Jahren auf der Insel Sumba war ich Sozius und Ökonom der Postulanten (2007-2009), woraufhin ich die gleiche Funktion im Internat Asrama Pada Dita hatte. Gleichzeitig war ich tätig als Sekretär unserer Schulstiftung Yapnusda in Waingapu (2009-2012). Im Jahr 2012 wurde ich von unserem indonesischen Provinzial nach Deutschland gesandt, wo ich am 24.10.2013 auch ankam. Pater Cyrill, ein Indonesischer Mitbruder gab mir ein Stück Zuhause, da mir hier alles fremd war. Zunächst habe ich hier einen Sprachkurs besucht und die Kultur, sowie einige Redemptoristenklöster kennengelernt, woraufhin ich einen Pastoralkurs belegte. 2016 begann ich meine Arbeit als Missionsprokurator. Immer mehr wurde die Stadt Bonn und das COJOBO ein Stück Heimat für mich, denn dort verbrachte und verbringe ich viel Zeit. Seit Oktober 2019 bin ich zusätzlich Lizenziatsstudent an einer Kölner Hochschule für Katholische Theologie.

Lain ladang lain belalang, lain lubuk lain ikannya (andere Länder, andere Sitten)

Jedes Land hat seine eigene Kultur und somit auch seine eigenen Sitten und Bräuche. In Indonesien nennen wir das: Lain ladang lain belalang, lain lubuk lain ikannya. 

Unser Zusammenleben soll von Respekt, gegenseitigem Vertrauen, von Zusammengehörigkeitsgefühl und gemeinsamer Verantwortung geprägt sein. Das Wort Integration ist wichtig für mich und soll Chancengleichheit und die tatsächliche Teilhabe in allen Bereichen ermöglichen. Als ich meine Heimat als Missionar verließ und mich auf das Leben von Menschen in einer anderen Kultur einließ, bin ich auch berufen worden, die frohe Botschaft in Deutschland zu verkünden. Ich möchte mich bei Gott bedanken für alles, was ich erlebt habe und noch erleben darf. Ich bin sehr glücklich und zufrieden in Bonn und lege meine Zukunft in Gottes Hand. 

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