Vor 75 Jahren legten die Mütter und Väter des Grundgesetzes in Bonn den Grundstein für unsere Demokratie, deren Kern die unantastbare Würde jedes Menschen bildet. Dieser Satz aus Artikel 1 des Grundgesetzes ist mehr als eine juristische Formulierung – er ist ein Vermächtnis, das soziale Gerechtigkeit, Frieden und Gleichwürdigkeit fordert. Doch heute, in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen und wachsender Bedrohungen demokratischer Werte, wird die Verteidigung dieser Grundidee immer dringlicher.
Aus dieser Überzeugung heraus hat sich eine Gruppe von sechs Bonner Bürger*innen, die auch mit Personen von unserem dortigen Standort vernetzt sind, zusammengetan, um die Würde jedes Einzelnen sichtbar und spürbar zu machen. Inspiriert von den Königsfiguren des Holzbildhauers Ralf Knoblauch haben sie das Projekt „Würde – unantastbar“ ins Leben gerufen. Im Zentrum stehen dabei Würdetafeln, die aus Eichenholz gefertigt sind und die Worte „Würde“ und „unantastbar“ unauslöschlich eingebrannt tragen.
Diese Tafeln sind mehr als symbolische Objekte – sie werden an öffentlichen und privaten Orten aufgestellt, sei es in Schulen, Krankenhäusern, Kneipen oder bei Veranstaltungen, und laden dazu ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie sollen helfen, die grundlegenden Bedürfnisse nach Sicherheit, Anerkennung und sozialem Miteinander zu thematisieren und aktiv für eine gerechte Gesellschaft einzutreten. Das Projekt setzt auf Beteiligung und ermutigt Bürger, selbst ein Zeichen zu setzen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren: Würdetafeln können in der eigenen Umgebung aufgestellt werden, um Aufmerksamkeit zu schaffen und Gespräche anzuregen. Fotos und Videobotschaften lassen sich über soziale Medien mit dem Hashtag #WürdeUnantastbar teilen, um Solidarität zu zeigen. Auch Workshops zur Gestaltung eigener Tafeln bieten eine Gelegenheit, das Thema Menschenwürde mit Gruppen zu erarbeiten und praktisch umzusetzen. Darüber hinaus lädt der Verein dazu ein, weitere Menschen für die Idee zu begeistern und so das Netzwerk auszubauen. Dieses Engagement ist heute wichtiger denn je, denn das Jahr 2025 könnte ein Prüfstein für die Demokratie werden – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und den USA. Gesellschaftliche Spaltungen und Angriffe auf grundlegende Rechte sind keine abstrakten Bedrohungen mehr, sondern Realität. Der Verein ruft daher dazu auf, nicht zu schweigen, sondern aktiv zu handeln.
Die Initiatoren fragen: „Vielleicht werden unsere Enkelkinder einmal wissen wollen, warum wir damals nichts getan haben?“
Mit ihrem Projekt möchten sie diese Frage beantworten. Das Anliegen des Vereins ist überparteilich, religions- und kulturübergreifend.
Es zeigt, dass auch kleine, konkrete Aktionen einen großen Beitrag zur Stärkung von Demokratie und Menschenwürde leisten können.
Weitere Informationen und Anleitungen zur Teilnahme finden sich auf der Webseite des Vereins: wuerde-unantastbar.de.
Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen – für Menschenwürde und Demokratie.
