P. Francis stellt sich vor

„Wohin du auch gehst, gehst du mit dem Herzen”- dieses Zitat von Konfuzius begleitet mich seit meinem Studium auf meinem Weg als junger Redemptorist. Und so schaue ich auch mit diesem schönen Zitat auf ein Stück meines Lebens und meiner Erfahrungen: Nach meinem Theologiestudium wurde ich 2008 zum Diakon geweiht. Danach verbrachte ich mein Praktikum als Diakon in der Pfarrei Sankt Clemens Maria Hofbauer in Anakalang, Katikuloku-Mitte Sumba, wo ich auch nach der Priesterweihe 2008 als Kaplan tätig war. Für mich als junger Priester war Katikuloku ein idealer Ort, mein Wissen aus dem Studium zu praktizieren, auszuprobieren und etwas Neues dazu zu lernen. Ich war begeistert, in verschiedenen Gruppen den Glauben zu erleben, und ich habe diese Zeit sehr genossen. Währenddessen suchte die Provinzleitung einen neuen Postulatsleiter und so übernahm ich nach der Anfrage vom Provinzial das Amt dessen. Diese Aufgabe war für mich nicht einfach. Ich sollte ein „gutes Bild als Redemptorist” abgeben für die, die sich ein Jahr später entscheiden konnten, ob sie Redemptorist sein wollten. Die Frage ,,ein guter Redemptorist zu sein” begleitet mich bis heute. Nach drei Jahren als Postulatsleiter wurde ich vom Provinzial gefragt, ob ich mir vorstellen könnte nach Deutschland zu gehen. Die Entscheidung fiel mir erst nicht leicht, doch dann war ich bereit nach Deutschland zu gehen. Ich wurde dann mit Jack Umbu Warata, der von Beginn an zum Kloster Bonn gehörte, nach Deutschland geschickt. Zuerst war ich in der Ausbildungs-Kommunität in Würzburg, um Deutsch zu lernen. Danach bin ich als Kaplan in die Pfarrei Sankt Jacob in Friedberg gezogen. In dieser Zeit meines Pfarrpraktikums bis Ende 2015 habe ich viel über die seelsorgliche Tätigkeit in Deutschland gelernt. Auch hatte ich die Möglichkeit, die Kommunitäten und die Mitbrüder der Provinz Sankt Clemens kennen zu lernen. So war ich war in Salzgitter, Heiligenstadt, Bochum, Trier, Köln, Bonn und Kirchhellen. Im Juni 2016 bin nach drei Jahren zu einem Heimaturlaub auf die Insel Flores geflogen. In Maumere bin ich geboren und in einer katholischen Familie aufgewachsen. Dort habe ich meine Schulzeit verbracht und lernte auch die Redemptoristen kennen. Es war eine große Freude zu Hause zu sein, meine Familie, besonders meine Mutter und jüngeren Geschwister wieder zu sehen. Nach meinem Heimatbesuch bin ich nach Kirchhellen gekommen, um dort in der Kommunität mit zu leben, zu arbeiten und in der Seelsorge und der Jugendpastoral mit zu wirken.

Die Umstellung war nicht einfach. Mein Aufenthalt in Deutschland startete in Franken, ging weiter in Bayern und nun bin ich im Ruhrgebiet, am Rande des Münsterlandes. Anfangs habe ich manchmal meine Erlebnisse mit denen in Indonesien verglichen. Aber diese erste Phase der Eingewöhnung ist vorbei, ich habe das Gefühl ein Stück Heimat zu erleben. Ich bin nicht nur „ein Gast-Mitbruder”, sondern ich bin ein Mitbruder, ein Redemptorist in einer Kommunität und ich gehöre dazu. Hier ist mein zu Hause geworden, wo ich angenommen bin, und Unterstützung erfahre. Ich habe hier einen festen Platz gefunden. „Wohin du auch gehst, gehst du mit dem Herzen“.

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