Kulturabend in Kirchhellen

Text (gekürzt) und Bild von Hildegard Kückelmann

Am 24.09.2021 lud das Jugendkloster Kirchhellen im Rahmen der interkulturellen Woche zum Kulturabend unter dem Motto „Rumah Budaya – Sumba – Indonesien” ein.

Schon beim Eintreten bemerkten die Besucher, dass eine besondere Atmosphäre in der Luft lag. Unsere drei indonesischen Freiwilligen Novi, Paula und Susan begrüßten die Besucher in ihren typischen Trachten.

Auch Pater Fransis da Cunha und Pater Gabriel Notan Keraf glänzten in traditioneller Kleidung. Aus unserem Bonner Kloster bereicherten die drei indonesischen Patres Ian, Eman und Ino sowie zwei indonesische Missionsschwestern aus der Nähe von Trier diesen Abend und gestalteten ihn mit. Alles fest in indonesischer Hand? Die Organisation des Abends lag in den Händen der deutschen Gemeindemitglieder.

Das Jugendzentrum selbst war reich geschmückt: Licht setzte den Raum gekonnt in Szene und vermittelte den Teilnehmern das Gefühl, mitten in Kirchhellen in einer anderen Welt zu sein.

Ein ohrenbetäubender Jubelschrei begleitet von Trommeln: live, nicht per Video oder ähnlichem. Pater Fransis da Cunha eröffnete die interkulturelle Woche 2021 im Jugend-Kloster. Danach ein traditioneller Tanz unserer indonesischen Freiwilligen, denn Gesang und Tanz gehören auf der Insel Sumba zu jedem Fest. Es folgte ein aufschlussreicher Vortrag über die Geographie der Insel, das Leben, die Traditionen und die Religionen der Menschen auf Sumba – begleitet von beeindruckenden Bildern einer Insel, die bisher vom Tourismus weitgehend unentdeckt geblieben ist.

In sehr gutem Deutsch berichteten die Kirchhellener “Indonesier” über die jahrtausendealte Megalithkultur, die für viele Menschen auf Sumba noch gelebte Realität ist, die Marapu-Religion, die Pasola (Ankündigung der Ernte), die Beerdigungen und vor allem natürlich Rumah Budaya. Das von dem Redemptoristen Pater Robert Ramone gegründete Kulturzentrum hat sich zum Ziel gesetzt, die reiche kulturelle Vergangenheit Sumbas zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten. Nach dem Vortrag hatten die Gäste Zeit, Fragen zum Leben auf Sumba zu stellen: Welche Fremdsprachen lernen die Kinder in der Schule? Wie kommen die verschiedenen Religionsgemeinschaften miteinander aus? Wie verdienen die meisten Einwohner ihr Einkommen?

Im weiteren Verlauf des Abends konnte man nun hautnah miterleben, wie Feste in Indonesien verfeinert werden. Neben gemeinsam gesungenen indonesischen Liedern gab es auch die Möglichkeit, sich auf eine exotische kulinarische Reise zu begeben. Nasi Goreng und Sambal Olek – zwei typisch asiatische Gerichte – wurden von unseren Freiwilligen speziell für die Kirchhellener Gäste gekocht. Zum Schluss wurde ausgiebig getanzt.

Ein großes Dankeschön geht an unsere indonesischen Patres und Freiwilligen, die es immer wieder schaffen, ein Stück Indonesien nach Deutschland  zu bringen – auch im Alltag.

Mit ihrer Spende an Rumah Budaya haben die Besucher ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und des Dankes für den wunderbaren Kulturabend und die wichtige Arbeit des Kulturzentrums gesetzt.

Vielleicht hat dieser Abend auch ein wenig zur Verwirklichung des WIR aller Menschen beigetragen, zu dem Papst Franziskus in seinem Brief zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2021 aufgerufen hat.

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